Anna Sotnik-Talisman im Austausch und Zusammenarbeit mit Quarteera e. V.

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Anna Talisman verbrachte im Rahmen unseres Stipendiums einige Wochen mit Quarteera e. V. in Berlin.

Anna arbeitet in Israel bei der gemeinnützigen Organisation Project Kesher, die weibliche Führungspersonen in der Ukraine, Belarus und Israel unterstützen. Diese Frauen setzen sich für jüdische Gemeinschaften, die gesellschaftliche Gleichstellung von Frauen und eine aktive Zivilgesellschaft ein. Angesichts der Kriege in der Ukraine und in Israel hat Project Kesher seine Schwerpunkte erweitert und engagiert sich nun auch in den Bereichen humanitäre Hilfe, Unterstützung von Kleinunternehmen von Frauen sowie psychische Gesundheit.

 

Welche Erfahrungen sie in Berlin gemacht hat und wie sie Quarteera e. V. erlebt hat, erzählt sie hier:

 

Meine Reise nach Deutschland war nicht nur eine Reihe von Treffen, sondern ein echtes Eintauchen in die Geschichte und gegenwärtige Realität von LGBTQ-, lesbischem und feministischem Aktivismus in Europa – insbesondere im Zusammenhang mit Geflüchteten aus dem postsowjetischen Raum.

Zunächst traf ich Margarita Filgus und Isabella Goykhman, die das russischsprachige LGBTQ-Projekt Quarteera e. V. in Deutschland vor fast 20 Jahren gegründet haben. Ihre langjährigen Erfahrungen zeigen, wie entscheidend es ist, sichere Räume für Menschen zu schaffen und zu erhalten, die in Europa oder Israel Schutz und Zugehörigkeit suchen.

 

Gemeinsam mit Rabbinerin Olya Weinstein, Direktorin von Project Kesher in Israel, nahm ich anschließend an Treffen mit lesbischen Feministinnen aus Deutschland und Frankreich teil, die sich für die Rechte von Geflüchteten einsetzen. Besonders eindrücklich waren die Geschichten zweier algerischer Frauen, die als Geflüchtete zum Projekt Lesbians Without Borders kamen und später selbst zu Aktivistinnen wurden. Wir trafen auch Karol aus Berlin, die Frauen aus dem Nahen Osten und Afrika unterstützt – und erfuhren, wie diese transnationale Solidarität weiterhin Leben rettet.

 

Ebenso bedeutsam waren Begegnungen mit Initiativen, die heute mit der russischsprachigen LGBTQ-Diaspora arbeiten: Arel Yehudas Projekt gegen Antisemitismus und Homophobie unter Migrant:innen, die Organisation Quarteera, die LGBTQ-Geflüchtete aus Russland, der Ukraine und der Region unterstützt, sowie Golos, ein Netzwerk russischsprachiger Eltern von LGBTQ-Kindern.

 

Diese Begegnungen machten deutlich, dass es sowohl Geschichten der Solidarität als auch den fortwährenden Kampf um Leben und Freiheit gibt. Als Fortsetzung dieser Reise entwickeln wir derzeit ein neues internationales Projekt zur Unterstützung russisch- und ukrainischsprachiger LGBTQ-Emigrant:innen – eine deutsch-amerikanisch-israelische Zusammenarbeit. Wir setzen große Hoffnungen in dieses Projekt, seine Entfaltung und alle daraus entstehenden zukünftigen Entwicklungen.

 

Quarteera e. V., die Organisation, bei der Anna das Stipendium absolvierte, ist ein gemeinnütziger Verein von LSBTIQ*-Personen mit Flucht- und Migrationsgeschichte und ihren Unterstützer:innen. Seit 2011 setzt sich der Verein für die Rechte von LSBTIQ*-Personen aus Osteuropa, Zentralasien und dem Kaukasus ein. Mit Aufklärungsarbeit und konkreten Hilfsangeboten leisten sie wichtige aktivistische Arbeit und unterstützen LSBTIQ*-Geflüchtete und Migrant:innen beim Ankommen und Zurechtfinden in Deutschland.

Wo sie unterstützen können

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